
Gleiche Bildungschancen für alle Kinder möglich machen – Integratives Schulsystem stärken!
Die Bewegung für Nachhaltige Politik hat sich in der Auseinandersetzung mit dem Schulentwicklungsplan 2017ff.
zunächst grundsätzlich die erfolgreiche Inklusion von Kindern mit besonderen Förderbedarfen und die Bildungsgerechtigkeit als zentrale Herausforderungen der zukünftigen Schulentwicklung identifiziert. Selbstverständlich ist für eine zukunftsfähige und nachhaltige Anpassung des örtlichen Schulangebots auch der Trend der Anmeldezahlen an den einzelnen Schulen zu berücksichtigen.
So muss man, ohne die definitiv gute und wertvolle pädagogische Arbeit an den einzelnen Schulen zu bewerten, feststellen, dass die EBGS in den letzten Jahren im Durchschnitt 43 Anmeldungen ablehnen musste, da die räumliche Kapazität der Schule mehr als erschöpft ist. Die Anmeldezahlen an der Friedrich-Althoff-Sekundarschule (FAS) hingegen haben sich leider seit dem Schuljahr 2013/14 (116 Anmeldungen) massiv negativ entwickelt und schwanken nun um 60 Anmeldungen. Die Zahlen zeigen aber auch, dass drei Gymnasien für aktuell nur noch 8-9 Klassenzüge ein zu großes Angebot darstellen.
Um schnellstmöglich Klarheit über die Dinslakener Schullandschaft der Zukunft zu erreichen und eine Hängepartie für Eltern, Schüler*innen und Schulen zu vermeiden, ist nun zügig eine Entscheidung bis spätestens zur Sommerpause zu treffen. Die BNP-Fraktion fordert aus pädagogischen Gründen und mit Blick auf die Anmelde- und Schülerzahlen eine Schließung des GHZ-Gymnasiums, der Realschule im GHZ und der Sekundarschule. So könnte in Dinslaken eine zweigliedrige Schullandschaft mit zwei starken Gesamtschulen und längerem gemeinsamen Lernen in einem integrativen System entstehen. Eine Beschränkung der Zügigkeit der EBGS ist somit auch nicht nötig, sondern es könnten vielmehr sachliche Kriterien, wie etwa der Wohnort, beim Aufnahmeverfahren an den Gesamtschulen maßgeblich sein. Das Auslaufen der Realschule ist aus pädagogischen Gründen notwendig, auch wenn die Entscheidung, aufgrund der aktuellen Beliebtheit der Schule, sicherlich einen Härtefall darstellt. Damit jedoch ein zweigliedriges Schulsystem, das gleiche Bildungschancen für alle Kinder fördert, tatsächlich eine gute und zukunftsfähige Lösung darstellen kann, ist dies erforderlich. Die untragbare Praxis der Abschulungen nach der Erprobungsstufe würde somit beendet und die individuelle Förderung jedes Kindes gestärkt. Durch die Schließung des GHZ-Gymnasiums und die Einrichtung einer Gesamtschule gewinnt der Stadtteil Hiesfeld eine Schulform, an der alle Schulabschlüsse erreicht werden können und es wird nicht in die erfolgreiche Oberstufenkooperation zwischen THG, OHG und EBGS eingegriffen. An diesen Erkenntnissen ändern auch die Anmeldezahlen für ein einziges Schuljahr, die nun sowieso schon unter dem Eindruck der Standortdiskussion erfolgen, nichts mehr. Auch für die weitere konkrete Priorisierung der Sanierungsmaßnahmen an den Dinslakener Schulen ist eine schnelle Entscheidung über die Schulentwicklung in Dinslaken unabdingbar. Die allzu sorglose Betrachtung der Schulsituation in Dinslaken seitens der beiden großen Fraktionen ist für uns daher nicht nachvollziehbar. Diese passive Haltung fördert einzig und alleine die Unzufriedenheit sowie die Unsicherheit von Lehrer*innen, Schüler*innen und Eltern der betroffenen Schulen und gründet sich auf die falsche Hoffnung, dass sich die Probleme mit der Zeit auch von alleine lösen werden. Nichtstun führt im Endeffekt allerdings zu Politikverdrossenheit und emotionalitätsbestimmtem Agieren. Von der Politik wird hingegen zurecht von allen Beteiligten ein aktives Gestalten und die Vermittlung von klaren Vorstellungen und Antworten zur Schulentwicklung in Dinslaken erwartet.
Unter dem Strich steht für die BNP-Fraktion fest, dass Dinslaken in Zukunft zwei technisch, räumlich und pädagogisch gut ausgestattete Gesamtschulen und Gymnasien braucht.